Hiromi Akiyama

Die bei flüchtiger Wahrnehmung einfach anmutende Formsprache der Skulpturen ist bei genauer Betrachtung hochdif-ferenziert. Ineinander und Gegenein-ander der Formen, Verschiebungen und Verkantungen münden in einer fast geheimnisvollen Ausgeglichenheit der Werke. Die Arbeiten von Henry Moore regten Hiromi Akiyama zur Einbeziehung des leeren Raumes in die Skulpturen an. Die Bedeutung, die der von Akiyama so geschaffenen Leere innewohnt, gründet hingegen in der fernöstlichen Kultur-tradition. Viele seiner Arbeiten haben seit den 70er Jahren die Form von Toren oder Rahmen. Hierbei geht der Künstler bei seinen Steinarbeiten jedoch nicht den konstruktiv nahe liegenden und ein-fachen Weg, die Form aus einzel-nen Elementen zusammenzusetzen. Vielmehr sind sie aus einem Stein-block heraus gearbeitet. Dabei verzichtet Akiyama weitest-gehend auf arbeitserleichternde Elektrowerkzeuge, sondern trägt das Material mit Hammer und Meißel ab. Der Künstler verwendet also ein hohes Maß an Energie, um Leere zu erzeugen. Dies mag dazu beitragen, dass es ihm gelingt, die Leere zu aktivieren, seine Arbeiten zu einer Zwiesprache von Form und Leere werden zu lassen. Dies mag den Betrachter dazu anregen, über den folgenden Lehrsatz des Zen-Buddhismus zu reflektieren: "Form ist Leere, Leere ist Form."