FARBEN UND TRANSPARENZ: SCHAUEN UND DURCHSCHAUEN

Die Monochromie nimmt man auf den ersten Blick als das Gemeinsame am Werk SIBYLLE WAGNERs und LOTHAR QUINTEs wahr. Formal gesehen gehen beide zwar von ähnlichen Gegebenheiten aus, sie gelangen aber aufgrund der je eigenen Zielsetzung - auch technisch gesehen - zu völlig unterschiedlichen Lösungen. Ist es bei Lothar Quinte allein die Farbe und ihre Wirkung, auf die seine Bilder konzentriert sind, so geht es bei Sibylle Wagner, die derzeit immer mehr - weg von der Farbe - zum reinen Weiß kommt, um die Wirkung übereinandergelegter Schichten von unterschiedlicher Oberflächenstruktur und Transparenz. Die Arbeiten beider haben kein Thema im klassischen Sinne, vermitteln keinen Inhalt. Sie sind ganz und ausschließlich auf den Akt des Schauens gerichtet.

Dr. Ingeborg Störle